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The Provenance: Red Flags (Review)

Artist:

The Provenance

The Provenance: Red Flags
Album:

Red Flags

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Peaceville/SPV
Spieldauer: 47:55
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Diese Band hat eine nicht alltägliche Entwicklung von Schweden-typischem Hartsound hin zu fast assoziationsfreiem Metal hinter sich. Andere Bands als Orientierungshilfen finden sich nicht so leicht.

Der Klang der Gitarren sowie die Art der Riffs zielt immerhin in die schwer fassbare Post-was-auch-immer-Ecke, entspricht also dem vermeintlichen State Of The Art unserer Zeit. Um manch Interessierten zu vergraulen, könnte man den Vergleich mit der Nachbarschaft von Cult Of Luna oder gar diversen New Metallern ziehen – man täte THE PROVENANCE damit aber Unrecht. Ihre Songs sind stets kompakt und relativ geradlinig. Sie lassen eine klare Linie erkennen, und dennoch geschieht im Verlauf der meistens circa vier Minuten unheimlich viel, was auch an der Dichte der Arrangements liegt: Dissonanzen lösen sich in Harmonien auf, Lautstärke wird zurück- und wieder aufgedreht, und die Klanggeber sind nicht nur Gitarren von clean bis verzerrt, sondern auch Keyboards und dabei vornehmlich das alte Mellotron. Hinzu kommt mit Emma Hellström und Tobias Martinsson ein engagiertes Gesangsduo, das die getrieben-verzweifelte Atmosphäre der Platte hauptsächlich verantwortet. Joel Lindell trommelt perkussiv im Doppel „Crash Course“ und „Thanks To You“, dagegen eher straight im Opener und den gehetzt wirkenden Stücken zum Ende hin. Dadurch ergibt sich eine Spannungssteigerung, die „Second And Last But Not Always“ und das etwas an Paatos erinnernde „Deadened“ als Ruhepole etwas mildern.

Mit dieser Spielweise stellen THE PROVENANCE den zeitgemäßen Rock ihrer Heimat geradezu programmatisch dar: Melancholisch sind sie immer, und häufig aggressiv mit zahlreichen tieffliegenden Gitarren – vor allem im vorletzten Song, der die Genrepflicht-erfüllende Wall Of Sound aus Drums und Gitarren vorzüglich auftürmt. Dabei geht der Band das Gespür für Eingängigkeit trotz oftmals spröder, distanzierter Melodien nicht ab. Wo der Strophengesang bisweilen abweist, ziehen die breiten Refrains in ihren Bann; „Settle Soon“ am Ende ist in dieser Hinsicht ein Highlight.

THE PROVENANCE stehen für Metalgrenzen überschreitende Härte und Progressivität im Sinne neu beschrittener Wege der Strukturierung und Einflussverarbeitung, weniger durch Virtuositätsbeweise. Oftmals erschaffen sie unübliche Klangflächen mittels Gitarre oder des Tasteninstruments, wo Andere ein Solo platzieren würden. Zuletzt ist auch die Verbindung des Altvertrauten mit dem Besten der Moderne einzigartig, denn wo sonst hört man Analogsynthesizer im Verbund mit Stakkatos tiefergestimmter Klampfen und Doublebassdrums?

FAZIT: Originell und dennoch nicht gänzlich abwegig empfehlen sich THE PROVENANCE zehn Mal als Impulsverarbeiter wie –Geber in Sachen Metal 2006. Weltschmerz und Angst muss der Hörer dafür abkönnen, denn sonst funktionieren diese experimentellen Hits nicht perfekt. Emo-Prog-Metal irgendwie...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2909x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • At The Barricades
  • Crash Course
  • Thanks To You
  • Second And Last But Not Always
  • Revelling Masses
  • Leave-Takings
  • The Cost
  • Deadened
  • One Warning
  • Settle Soon

Besetzung:

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Interviews:
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